Selbstbehauptungs- & Selbstverteidigungskurse

Feministische Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurse haben das Ziel die eigenen Lebenskompetenzen und Handlungsmöglichkeiten zu erweitern und sich vor Übergriffen zu schützen.

Lerne eigene Grenzen

wahrnehmen,

setzen

und verteidigen!

Warum und für wen?

Laut Statistik erlebt mindestens jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens sexualisierte Gewalt.
Nicht-weiß, trans, nicht-binär zu sein und/oder oder mit einer Behinderung zu leben erhöht das Risiko von Gewalt betroffen zu sein. Doch Schweigen schützt nicht und es gibt vielfältige Wege Paroli zu bieten.

Persönliche Voraussetzungen

Es geht um geistige und körperliche Selbstverteidigung und Selbstbehauptung.

Sportlichkeit oder körperliche Fitness sind keine Voraussetzungen um Paroli zu bieten. Auch ältere Personen und Personen mit körperlichen Einschränkungen sind willkommen.

Falls Du unsicher bist, ob ein Kurs für Dich geeignet ist, kannst du dich gerne bei mir melden.

Für Frauen

In unserer Gesellschaft werden Frauen strukturell benachteiligt. Das liegt an tief verwurzelten Rollenbildern und Machtstrukturen, die das tägliche Leben in unserer Gesellschaft prägen. Diskriminierungen gehören dazu. Grenzüberschreitungen und sexualisierte Gewalt können jede treffen. Doch jede kann sich wehren! Jede kann die Verteidigung ihrer Selbstbestimmungsrechte und Handlungsspielräume lernen!

Für Non Binary &
trans Menschen

Menschen, die gesellschaftlichen Geschlechternormen nicht entsprechen, erleben im Alltag häufig verbale oder sogar körperliche Angriffe. Doch für trans Männer und NonBinary gilt genauso wie für Frauen: Trans-Rechte sind Menschenrechte! Sich gegen zwischenmenschliche Gewalt zu wehren und in diskriminierenden Situationen handlungsfähig zu bleiben, hilft die eigenen Selbstbestimmungsrechte zu verteidigen.

  • Frauen sind alle Frauen, die sich selbst als Frauen definieren und als Frau leben. Egal, ob Sie bei der Geburt als weiblich, männlich oder intergeschlechtlich galten. Frauen können cis, trans und/oder intergeschlechtlich sein.
  • Trans Personen können Frauen, Männer, transmaskulin, transfeminin, nicht-binär etc. sein.
  • Das heißt, dass trans Frauen sich aussuchen können, ob sie lieber an einem Frauenkurs, an einem Kurs für NonBinary und trans Menschen oder in einer gemischten Gruppe teilnehmen wollen.
  • Nicht-binäre Menschen sind meist weder Mann noch Frau und befinden sich damit außerhalb der zwei Schubladen von männlich und weiblich.
  • Intergeschlechtliche Personen können Frauen, Männer, nicht-binäre Menschen etc. sein.

Weitere Infos

  • Ausreichend Getränke und Pausenverpflegung
  • Lockere Kleidung oder Sportkleidung
  • Rutschfeste Schuhe bzw. Sportschuhe
  • Soweit nicht anders vereinbart: Teilnahme-Beitrag

Die Selbstbehauptungs- und Selbstverteidungskurse finden jeweils im Rahmen von 12 bis 18 Stunden statt. Die Kurse können mit flexibler Stundenzahl auf zwei bis sechs Tage verteilt werden – zum Beispiel an einem Wochenende (2 bis 2,5 Tage).

Ich komme gern

  • an Schulen, Volkshochschulen und Universitäten
  • zu Fortbildungen und Projekttagen im Verein oder Betrieb
  • zum Gruppenseminar für Freund*innen
  • zu Euch!

Der Kurs ist:

  • alltagsnah und praxistauglich
  • methodisch vielfältig und interaktiv
  • freiwillig
  • präventiv und ressourcenorientiert
  • parteilich und solidarisch
  • geschützt und wertschätzend
  • diskriminierungssensibel
  • achtsam mit Umgang mit Bedürfnissen und Grenzen aller Teilnehmenden

In meinen Kursen orientiere ich mich an den Qualitätsstandards des Bundesfachverbandes feministische Selbstbehauptung und Selbstverteidigung e.V. und des Bayerischen Jugendrings sowie der Landeshauptstadt München.

  • Interaktive Vorträge
  • Rollenspiele
  • Wahrnehmungs- und Konzentrationsübungen
  • Verbale Verteidigungsmöglichkeiten sowie körperliche Abwehrtechniken

Beteiligungsorientierte Methoden ermöglichen die Berücksichtigung von Themen aus dem eigenen Alltag und persönlichen Lebensumfeld.

Fragen & Antworten

Die Konzepte für die Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurse sind speziell für Frauen, Non Binary und trans Personen entwickelt worden. Dafür werden Schutzräume benötigt, wo Erfahrungen mit sexistischer Diskriminierung besonders berücksichtigt werden und in denen gleichberechtigt kommuniziert werden kann – ohne Attraktivitäts- oder Leistungsdruck. Dies ist aufgrund von gesellschaftlichen Hierarchien und Privilegien in getrennten Räumen leichter möglich.

Trans Personen – egal ob trans Männer oder trans Frauen – erfahren im Alltag überdurchschnittlich oft Belästigungen und sexualisierte Gewalt.

Deshalb möchte ich zu mehr Bewusstsein über Transfeindlichkeit und Sensibilität für die Erfahrungen der Betroffenen beitragen.

Es ist mir wichtig starke Rollenbilder von Frauen zu unterstützen und ich möchte jeder Form von sexistischer Unterdrückung etwas entgegen setzen.

Viele Frauen, nicht binäre und trans Personen kennen schwierige Alltagssituationen, in denen sie ihre Grenzen nicht ausreichend wahrnehmen und vertreten können. Sie fühlen sich ängstlich und hilflos. Das ist angesichts der strukturellen Gewalt, die sie erfahren, kein Wunder. Doch: Jede kann sich wehren!

Für direkte, zwischenmenschliche Grenzüberschreitungen gibt es einfache, erlernbare Mittel um wirksam werden zu können. Das stärkt auch das eigene Selbstbewusstsein!

Von Veranstaltenden wird erwartet, dass geeignet große, beheizbare und saubere Räume zur Verfügung gestellt werden, wo entweder Turn- bzw. Yogamatten oder Stühle vorhanden sind.

Für die Vermittlung von geeigneten Räumen biete ich gern meine Hilfe an. Ich bitte jedoch zu beachten, dass dementsprechende Mehrkosten entstehen.

Sollten Veranstaltende unsicher sein, ob eine Person in die von euch geplante Zielgruppe fällt, so fragt doch am Besten die Person selbst und gebt ihr im Zweifel meine Kontaktdaten weiter, um eine persönliche Rücksprache zu ermöglichen.

Kinderbetreuung wird angeregt, kann aber im Rahmen des Kurses nicht nicht gewährleistet werden. Um Kinderbetreuung zu gewährleisten, sollten die Veranstaltenden den Bedarf und die Realisierungsmöglichkeiten abklären.

Manchmal werde ich gefragt, ob ich nicht einfach einen Trick oder ein paar Kniffe zeigen könnte, um sich zur Wehr zu setzen. Leider gibt es keinen einfachen allgemein anwendbaren Zaubertrick, den ich mal eben kurz zeigen kann und mit dem die gröbsten Verstöße gegen Persönlichkeitsrechte abgewehrt werden könnten. Aber es gibt einfache Strategien, die erlernt werden können. Die Strategien betreffen z.B. den richtigen Einsatz der eigenen Stimme, eine bewusste Herangehensweise und einfache körperliche Techniken der Selbstverteidigung. Ein wichtiger Schritt ist dabei die Entscheidung, dass das eigene Leben und die eigene Unversehrtheit oberste Priorität haben.

Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, sind von der Veranstaltung ausgeschlossen.

Ich selbst praktiziere den Kampfsport Krav-Maga. So halte ich mich fit und trainiere effektiv bestimmte Techniken der Selbstverteidigung. Um diese im Ernstfall anwenden zu können bedarf es langwieriger und regelmäßiger Übung.

Selbstbehauptung und Selbstverteidigung ist wesentlich niedrigschwelliger und setzt viel früher an, als bei der Notwendigkeit von körperlicher Selbstverteidigung. Es geht darum, Handlungsmöglichkeiten zu erweitern und sich so vor Übergriffen zu schützen. Dabei werden neben sexualisierter Gewalt auch Rassismuserfahrungen, sexuelle Orientierung und Behinderung berücksichtigt. Die Bandbreite an Alltagssituationen und die Vielfalt an Handlungsoptionen unterscheiden Selbstbehauptung und Selbstverteidigung von Kampfsport ebenso wie die emotionale Sensibilität mit dem Thema.

Glossar

Cis, trans und Non Binary sind Oberbegriffe für jeweils vielfältige Genderidentitäten.

Frauen sind alle Frauen, die sich selbst als Frauen definieren. Egal, ob sie bei der Geburt als weiblich, männlich oder intergeschlechtlich galten.

Das heißt, dass trans Frauen sich aussuchen können, ob sie lieber an einem Frauenkurs, an einem Kurs für Non Binary- und Trans oder in einer gemischten Gruppe von Frauen, NonBinary und transMännern teilnehmen wollen.

Cis bedeutet, dass sich Menschen mit dem Geschlecht identifizieren, dass ihnen bei ihrer Geburt zugewiesen wurde.

Beispiel cis Frau: Eine Person wird bei der Geburt als weiblich definiert. Diese Person sieht sich selbst auch als Frau.

Trans bedeutet, dass sich Menschen nicht mit dem Geschlecht identifizieren, dass ihnen bei ihrer Geburt zugewiesen wurde. Beispiel trans Mann: Eine Person wird bei der Geburt als weiblich eingeordnet. Diese Person sieht sich nicht als Frau, sondern als Mann – und lebt als Mann.

Nicht-binär beinhaltet all die verschiedenen Identitäten und Ausdrucksformen, wie genderfluid, non-conforming, bigender und viele mehr.

Inter* Personen sind Menschen, deren Chromosomen, Hormone oder Genitalien nicht der medizinischen Norm von Mann oder Frau entsprechen. Inter* ist ein Überbegriff für die Vielfalt intergeschlechtlicher Realitäten und Körperlichkeiten. Dies führt noch heute zu Diskriminierungen und Menschenrechtsverletzungen, wie z.B. uneingewilligte geschlechtsverändernde Operationen.

Inter* Menschen können – wie alle Menschen – eine männliche, weibliche, transgeschlechtliche und/oder nicht-binäre Identität haben. Manche bezeichnen ihre Geschlechtsidentität auch als Inter*, Herm(-aphrodit), Zwitter oder Zwischengeschlecht.

Sexualisierte Gewalt meint machtvolle Handlungen ohne Einwilligung der Betroffenen mit geschlechtlichem Bezug.

Sie hat viele Formen, zum Beispiel:

  • Sexuelle Anspielungen, obszöne Worte oder Gesten
  • Aufdringliche und unangenehme Blicke
  • Unerwünschtes Zeigen oder Zusenden von Bildern oder Videos mit pornografischem Inhalt
  • Ungewollte sexualisierte Berührungen

Sexualisierte Gewalt kann jede*n betreffen, unabhängig von Alter und Aussehen.

Sexualisierte Gewalt findet häufig im nahen sozialen Umfeld statt.

Laut Statistik erlebt mindestens jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens sexualisierte Gewalt. Trans oder nicht-binär zu sein, nicht-weiß zu sein oder mit einer Behinderung zu leben erhöht das Risiko Gewalt zu erfahren.

Sexualisierte Gewalt wird wesentlich häufiger von Männern verübt, als von Frauen.